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Kirchengeschichte

Seit 1286 ist die Adorfer Kirche als eine selbständige Pfarrei begründet. Bereits zuvor (um 1270) war bereits der Deutsche Ritterorden in Adorf aktiv. Eine Urkunde aus dem 1290 belegt, dass die Adorfer Kirche zu dieser Zeit Tochterkirche von Asch gewesen ist. Spätestens seit 1328 hatte jedenfalls der Deutsche Ritterorden das Patronat über die Kirche. Das Deutschordenshaus befand sich vermutlich etwa am heutigen Standort des ev.-luth. Pfarrhauses am Kirchplatz. Die Adorfer Kirche gehörte zunächst zur Diözese Bamberg. Mitte des 15. Jahrhunderts wurde Adorf dann von der Diözese Regensburg beherrscht, bis Adorf im Jahr 1491 durch eine Neuordnung der Kirchensprengel zur Diözese Naumburg kam. Die Grenze der Diözesen verlief jahrhundertelang entlang des Eisenbaches mitten durch Leubetha, wodurch die Leubethaer bis 1940 unterschiedlich eingepfarrt waren (gleiches galt für Hermsgrün). Bis zum Jahr 1851 gehörte zum Adorfer Kirchenbezirk auch die Filialkirche Bad Elster, zu der wiederum auch das Dorf Grün zugehörig war - auch damals jenseits der Reichsgrenze gelegen.

Reformation

Adorf stellte sich während der Reformation früh auf die Seite der lutherischen Bewegung. Um 1540 wurde das Deutsche Ordenshaus aufgelöst. Die evangelisch-lutherische Konfession blieb von da an vorrherrschend. Am 10.11.1773 wurde ein Dankesfest zum 300. Jahrestag von Martin Luthers Geburt und zum 250. Jahrestag der Einführung der Reformation in der Stadt gefeiert. 
Nach Eduard Krenkel ergab die Volkszählung vom 03.12.1861 in Adorf "3002 Einwohner, mit Ausnahme von 20 Katholiken sämmtlich lutherischer Confession".

St. Johanniskirche

Bis zur Reformation waren alle Kirchenbauten katholisch. Als älteste Adorfer Kirche ist die St. Johanniskirche, gelegen an der alten Verbindungsstraße Leipzig-Altenburg-Plauen-Eger, bekannt (12. Jhd./Beginn 13. Jhd.). Wahrscheinlich wurde sie von den damals in Adorf mächtigen Adelsfamilien der von Thoss und der Gößnitze gegründet. Sie war in Adorf auch als das "Spitalkirchlein" bekannt (aufgrund des unweit unterhalb des heutigen Schützenhauses gelegenen Spitals). Direkt neben der Kirche befindet sich der St.-Johannis-Friedhof. Während die St. Michaeliskirchen der Stadt mehrfach ein Raub von Flammen wurden, fand die Kirchgemeinde wiederholt Zuflucht in der kleineren "Gottesackerkirche". Sie wurde auch in schwierigen Zeiten den unterschiedlichsten Bedürfnissen gerecht. So wurden hier zum Beispiel während einer sechsmonatigen Einquartierung von knapp 500 schwedischen Reitern (1706/1707) schwedische Gottesdienste abgehalten. Und aus dem Jahr 1742 ist überliefert, dass die Johanniskirche vorübergehend für katholische Gottesdienste zur Verfügung gestellt werden musste (Grund war die Einquartierung von vier Regimentern "römischer" Soldaten). Ihre heutige Gestalt erhielt die St. Johanniskriche im Jahr 1858, als sie auf den Grundmauern des vorherigen Baus neu errichtet wurde. Das Portal der Kirche hat eine bewegte Geschichte hinter sich (s. Kreuzkapelle).

Kreuzkapelle

Die "Capelle zum Heiligen Kreuz" befand sich nach Eduard Krenkel "unterhalb der Stadt an der Straße nach Oelsnitz, da wo die (Straße) aus der Altstadt (=unteren Stadt) sich mit der (Straße) aus der oberen Stadt (= Krummer Weg) verbindet, auf jener Feldflur, die noch im 19. Jahrhundert den Namen dieser Capelle führt" (=Kreuzacker). Vermutlich zum Ende des 14. Jahrhunderts gegründet, übergab sie der Adorfer Stadtrat im Jahr 1407 dem deutschen Ritterorden mit der schriftlichen Versicherung, "die Bestätigung dieser Capelle dem (Adorfer) Pfarrer vom Bischof zu Bamberg zu verschaffen". In ihrer ersten Gestalt blieb die Kapelle wohl nur bis ca. 1430 erhalten. Im Jahr 1498 wurde eine schöne Spitzbogenpforte eingesetzt, die trotz der abermaligen Zerstörung der Kreuzkapelle im Schmalkaldischen Krieg und wohl auch im Dreißigjährigen Krieg bis heute die Zeiten überdauert hat. Etwa 200 Jahre lang (ab 1658) diente das Portal als "Pfortentor" in der Ostseite der Stadtmauer (Eingang am Pfortenberg), bis es im Jahr 1856 seinen heutigen Platz am Eingang der Johanniskirche erhielt.

St. Michaeliskirche

Bereits 1263 soll sich eine St. Michaeliskapelle am heutigen Standort ev.-luth. Kirche St. Michaelis befunden haben. Im Jahr 1511 entstand eine in ihrem Grundriss achteckige Kirche, die eine Zierde der Stadt gewesen sein soll. Die zweite St. Michaeliskirche wurde beim Stadtbrand von 1543 beschädigt, beim Brand von 1768 fiel sie endgültig den Flammen zum Opfer. Die neu errichtete (dritte) Kirche an diesem Standort wurde 1788 fertigstellt und erhielt im Jahr 1796 eine Meisterorgel der Gebrüder Trampeli. Im Jahr 1904 brannte diese Kirche (Foto: um 1890) ebenfalls ab. Die neue (vierte) Jugendstil-Stadtkirche St. Michaelis wurde 1906 fertiggestellt. Im Jahr 2004 erhielt sie ein neues Bronzeglockengeläut und einen neuen Glockenstuhl. Die alten eisernen Glocken sind auf dem St. Johannisfriedhof für jedermann zugänglich ausgestellt.

St. Josephskirche (kath.)

Fest steht, dass im Jahr 1900 in Adorf erstmals seit der Reformation wieder eine heilige katholische Messe gefeiert wurde. Das Gebäude der katholischen Kirche an der Elsterstraße wurde 1902 geweiht. Heute gehören zur katholischen Kirchgemeinde Adorf/Markneukirchen auch die Außenstellen Bad Brambach und Bad Elster.


Weitere Kirchen

Siebenten-Tags-Adventisten

Die Ortsgemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten bestand in Adorf von 1927 bis 2009. Die Glaubensgemeinschaft hat den Status einer evangelischen Freikirche, die Advent-Kapelle befand sich in der Elsterstraße. Heute gehört Adorf zur Adventgemeinde Plauen.

Ev. Methodistenkirche

Die evangelisch-methodistische Kirchgemeinde in Adorf war im Jahr 1901 gegründet worden, ihr Domizil befand sich in der Goesmannstraße. Mittlerweile ist die Adorfer Gemeinde mit Markneukirchen zusammengeschlossen.

Freie Christliche Gemeinde "Hoffnung für alle"

Die in Vereinsform organisierte evangelische Freikirchengemeinde versteht sich als christliche Hauskirche und hat seit Juli 2016 ihren Sitz im Gebäude am Markt 28.